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Gummipunkte um jeden Preis, Fehlende Absprachen und Misstrauen bei den Muggels.

Geocaching ist schon längst nicht mehr das anonyme und unbekannte Hobby, welches es noch vor ein paar Jahren war. Allein durch Mund zu Mund Propaganda und aufwendige Caches hat sich der Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Cachen bietet eben bunte Abenteuer und Erlebnisse für jederman in einer grauen Alltagswelt. Ungeachtet von gesellschaftlichem Stand, der Bildung oder der Herkunft eines Jeden und das auch noch weitestgehend anonym, wenn man will.


Leider ist auch genau dies der Grund für manche, hier mal so richtig auf den Putz zu hauen. Man kann sich profilieren und andere soziale Defizite z.B. mit statistischen Höchstleistungen ausgleichen um dann scheinbare Anerkennung zu ernten. Oder man kann in großen Gruppen mal so richtig Spaß haben und ganze Gegenden mit vielen Dosen abgrasen ohne Rücksicht nehmen zu müssen. 


Diese Motivation ist dann auch häufig der Auslöser, warum Dosenverstecke eben keine Verstecke mehr sind. Die Öffentlichkeit wird aufmerksam und es kommt zu negativem Aufsehen. Es sei denn, der Owner hat sich vorher mit Anliegern und Grundstücksbesitzern abgesprochen. Leider ist dies nur selten der Fall.


Es finden sich in den Archiven der Medien jede Menge Berichte über Dosen, die von SEK Einheiten der Polizei, den Autobahnmeistereien, der Bundespolizei oder nicht zuletzt den Mitarbeitern vom Forst oder erschrockenen Muggel mit viel tamtam entfernt wurden. Auch treten immer wieder Umweltschützer auf den Plan, die sich über das Benehmen einiger weniger Cacher beschweren. Extreme Dosenansammlungen auf verhältnismäßig kleinem Raum sind auch häufig der Grund für Ärger in der Muggelwelt, welcher die Folge hat, dass Geocaching all zu offt mit einem negativen Eindruck in der Öffentlichkeit behaftet ist.

Diese Berichte bleiben in den Köpfen der Beteiligten. Außerdem sind solche Artikel häufig sehr kritisch den Dosen und dem Geocachen gegenüber dargestellt. 

Die Erklärung worum es im wesentlichen geht oder das Geocachen auch viele Vorzüge als Hobby hat und auch immer mal wieder Projekte für die Umwelt und z.B. mit dem Forst gestartet werden, wird wenn überhaupt nur am Rande dargestellt. Umso wichtiger ist es darauf zu achten, dass unser Hobby möglichst von allen positiv präsentiert wird, wenn wir wollen das wir in der Muggelwelt akzeptiert werden. 


Nicht hilfreich sind gerade solche Projekte wie z.B. entlang der A661 bei Frankfurt. Wer weis denn sowas ist hier das Thema. Eine rein statistische Dosenansammlung von teilweise in Tempotüten verpackte Logbücher. Masse statt Klasse ist hier Programm. Hier sind zum Teil ganze Kleingartenanlagen und deren öffentliche Wege mit Dosen zugepflastert, sodass sich die Gartenbesitzer schon offensiv den Cachern gegenüber mit Wut und Abneigung entgegenstellen und das nur um ein paar hundert Gummipunkte zu sammeln. Der Schaden, der hier dem Ruf der Geocacher entsteht, ist nicht absehbar. 

Alle Dosen im Überblick


Misstrauen und fehlende Akzeptanz sind in Anbetracht dessen, dass man die meisten größeren Dosen nur mit dem Einverständnis der umliegenden Muggel auf Dauer halten kann, dass letzte was man als Cacher gebrauchen kann. Dafür müssen sich aber auch alle dementsprechend verhalten. Geocachen findet im öffentlichen Raum statt und der Bekanntheitsgrad steigt. Verstecke sind nicht mehr so unbekannt, wie noch vor ein paar Jahren. Ergo sind wir auf ein gewisses Wohlwollen angewiesen, wenn wir nicht nur billige 08/15 Minidosen und Gummipunkte sammeln wollen. 


Da sollten wir uns alle mal ein wenig hinterfragen und überlegen, ob etwas mehr Rücksicht und Empathie nicht doch angebracht wäre. Andernfalls sammeln wir demnächst nur noch Minnidosen an Schildern und Leitplanken weil es die Statistikgeilen mal wieder übertrieben haben. 

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